Die Falkland-Inseln – Inseln im Wind

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Die Falkland-Inseln liegen etwa 650 km östlich der Südspitze Argentiniens im rauen Südwestatlantik. Das Klima ist kalt, windig und nass. An rund 250 Tagen im Jahr regnet es und es weht ein ständiger Wind mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 30 km/h. Die Wintertemperaturen liegen im Schnitt bei 1,7 ° C, die Sommertemperaturen bei 9,4 ° C. Die Vegetation der Insel spiegelt die harten Bedingungen wider: Es gibt kaum Bäume, viele Gräser und niedriges Buschwerk.

Die Falkland-Inseln sind nur 940 km von der antarktischen Halbinsel entfernt und daher ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe, die von ihr aus zur Antarktis oder nach Süd-Georgien aufbrechen. Die Inselgruppe nennt sich daher auch „The gateway to antarctica“. Sie sind ein britisches Übersee-Hoheitsgebiet, die jedoch bis auf die Außenpolitik und die Verteidigung, für die Großbritannien weiterhin verantwortlich ist, unabhängig sind. Die Falklands bestehen aus zwei Hauptinseln (Ost- und Westfalkland) und mehr als 740 kleineren Inseln mit einer Gesamtfläche von 12.173 km². Entsprechend einer Volkszählung im Jahre 2006 haben die Falkland-Inseln eine Gesamtbevölkerung von 2.478 Einwohnern.

Falkland Inseln Falkland Inseln

Port Stanley

Port Stanley ist die Hauptstadt der Falkland-Inseln. Hier leben über 85 % der Bevölkerung. Es gibt zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten. Am bekanntesten ist die Christ Church Cathedral mit dem Walknochenbogen. Der Grundstein zum Bau der südlichsten Kathedrale der Welt wurde 1890 gelegt. Zwei Jahre späte wurde sie gesegnet, obwohl in Ermangelung der nötigen finanziellen Mittel der Turm erst 1903 fertig gestellt wurde. Direkt neben der Kathedrale steht der Whalebone Arch (Walknochenbogen). Der Bogen besteht aus den Kieferknochen von zwei Blauwalen. Dieses Denkmal wurde 1933 zum hundertjährigen Geburtstag der britischen Verwaltung auf den Falkland-Inseln errichtet.

Port Stanley Port Stanley

In westlicher Richtung im Hafen von Stanley liegt das Wrack der „Jhelum“. Sie wurde 1840 in Liverpool in England vom Stapel gelassen. Als sie 1870 versuchte Kap Hoorn zu umrunden, erlitt sie schweren Schaden und schaffte es gerade noch nach Stanley, wo das Schiff von seiner Mannschaft verlassen wurde. Geladen hatte die „Jhelum“ Guano, der als Düngemittel verwendet werden sollte.


Ein weiteres Wrack liegt am östlichen Ende des Hafens: die „Lady Elisabeth“, die von den Falkland-Insulanern liebevoll „Lady Liz“ genannt wird. Sie ist eine gusseiserne Bark mit drei Masten, die 1879 in Sunderland in England gebaut und 1913 beim Einlaufen nach Stanley durch Grundberührung erheblich beschädigt wurde. Die Schäden konnten nicht mehr kostengünstig behoben werden. Nach einem starken Sturm 1936 wurde die „Lady Liz“ an ihren gegenwärtigen Ruheplatz getrieben.

Die Hinterlassenschaften vieler Segelschiffe, die in den stürmischen Gewässern rund um die Falkland-Inseln gescheitert waren, leben in manchen älteren Häusern weiter. So kann man die Masten und Rahn von Schiffen als Balken und Pfosten wiederfinden. Nichts wurde verschwendet und dem Einfallsreichtum waren keine Grenzen gesetzt. In Deckhäusern wurden Hühner untergebracht und Luken wurden für Frühbeete im Garten eingesetzt.


Lacke und Farben wurden ursprünglich zum Schutz von Holz und Wellblech gegen die salzige Atlantikluft eingesetzt. Diese wurde zu einer beliebten Dekorationsmöglichkeit. Die Tradition farbenfrohe Gebäude zu errichten wurde beibehalten und prägt heute das Stadtbild von Stanley.

Flora und Fauna

Die Falkland-Inseln sind eines der letzten ungestörten Naturparadiese der Erde. 348 verzeichnete Pflanzenarten findet man auf den Inseln, von denen 14 Arten endemisch sind, und mehr als 227 Vogelarten wurden auf den Falklands bestimmt. Daneben kommen auch 14 regelmäßig auftretende Arten von Meeressäugetieren, wie z.B. der Südliche Seeelefant, der Südliche Seelöwe, der Commersondelfin, der Pealesdelfin und der Schwertwal, vor. Besucher sehen regelmäßig Delfine, die vor der Bugwelle der Tenderboote auftauchen.


Die Falkland Inseln bilden auch die Heimat von mehr als 800.000 Schwarzbrauenalbatrosse. Das sind 80 % der Gesamtweltpopulation. Sie sind auch ein idealer Platz um Pinguine zu beobachten. Etwa 770.000 Individuen leben auf den Inseln. Es gibt hier große Kolonien von Königs-, Esels-, Magellan-, Goldschopf- und Felsenpinguinen.


Die größte Kolonie an Königspinguinen der Falkland-Inseln befindet sich am Volunteer-Point. Sie ist die nördlichste und am besten erreichbare Kolonie der Welt. Daneben gibt es auch hier eine große Kolonie an Eselspinguinen. Magellanpinguine kann man überall in dieser Gegend finden.

Sparrow Cove beheimatet eine große Kolonie an Eselspinguinen. Dazwischen sind auch einige Königspinguine zu finden. Eselspinguine verdanken ihren Namen dem eselähnlichen Geschrei, das sie während der Paarungszeit ausstoßen oder um vor Eierdieben zu warnen. Sie werden bis zu 80 cm groß und wiegen zwischen fünf und acht Kilogramm. Als schnelle Schwimmer erreichen die Pinguine bis zu 30 km/h. Sie bleiben aber selten länger als zwei Minuten unter Wasser und tauchen kaum tiefer als 20 m. Ihre Nahrung besteht aus Fischen und Krill. Bei den Eselspinguinen teilen sich Männchen und Weibchen das Brüten, so dass sie nur während der Mauser auf Nahrung verzichten müssen. Sie legen zwei Eier, aus denen nach einem bis eineinhalb Monaten die Küken schlüpfen.



Der Falkland-Konflikt

Die Falkland-Inseln werden auch von Argentinien beansprucht; sie heißen dort Islas Malwinas. Im April 1982 stockten die Verhandlungen und die Argentinier marschierten auf der Inselgruppe ein. Es folgte ein blutiger Krieg, der zehn Wochen dauerte und mit einem Sieg des britischen Militärs und der Rückeroberung der Inseln endete. 2002 riefen die Vereinten Nationen beide Länder dazu auf, wieder Verhandlungen über die Zukunft der Inseln aufzunehmen. In dem Roman Codename Viper wird der Konflikt fiktiv weiter geführt.


Text & Fotos: Roger Blum

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