Der Weg ist das Ziel - Etappe 7

Mittelalterlicher Jakobsweg Brandenburg - Von Berlin nach Bad Wilsnack

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen." (Johann Wolfgang von Goethe)


Etappe 7: Von Barsikow nach Kyritz (19 km)

Startpunkt der siebten Etappe ist die gotische Kirche in Barsikow, in deren Kirchturm seit 2012 eine Übernachtungsmöglichkeit für Pilger geboten wird. Die Feldsteinkirche stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Zweihundert Meter entfernt an der Rohrlacker Straße zweigt an einem kleinen Rastplatz an einem Storchenmast ein Plattenweg nach Norden in Richtung Metzelthin ab.

Kirche von Barsikow


Wir folgen den Plattenweg ca. 2 Kilometer, bis er an einer Linkskurve endet. Kurz danach gabelt sich der Weg und wir gehen den linken der Feldwege an alten Weiden vorbei geradeaus.


Nach ca. 2 Kilometern endet der Weg in Metzelthin. Bereits 1160 wird ein Marod von Musithin als einer der Ritter und Lehnsvasallen der Grafen von Lindow und Ruppin erwähnt. Die aus Feldsteinen errichtete Kirche mit ihren breiten Westturm entstand ca. 1250 und wurde im 30jährigen Krieg verwüstet.


Nur wenige Meter von der Kirche entfernt befindet sich das Herrenhaus von Metzelthin. Es wurde 1793 von Bernhard Friedrich von Krosigk errichtet und steht heute mit dem Park unter Denkmalschutz. Das Gut teile nach 1945 das Gut das Schicksal vieler Herrenhäuser: Es diente als Unterkunft für Flüchtlinge, als Kindergarten, Konsum und später als Sitz der Gemeinde. Seit 1997 ist es in Privatbesitz.


Folgt man der Straße weiter Richtung Westen, zweigt kurz nach dem Ortsausgang rechts eine Landstraße Richtung Gartow ab. Wir folgen der Straße 400 m und biegen links auf einen Feldweg ein, der nach 4 Kilometer nach Wusterhausen führt. Dabei weist das mächtige Dach der St. Peter- und Paul Kirche ständig den Weg.



In Wusterhausen angekommen, ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche St. Peter und Paul das Ziel.


Von der Kirche St. Peter und Paul führt der Weg über die Domstraße, die Alte Poststraße, die Kyritzer Straße, die Seestraße und den Klempowweg zum Klempow See. Seit der Anstauung des Klempowsees zum Bau der Mühle wurde aus den vormals getrennten Bantikower See und Klempowsee ein See.


Die 382 ha große Seefläche ist Lebensraum für zahlreiche Fisch- und Wasservogelarten. Wir folgen dem Uferweg 5 Kilometer und kommen an der Unterseeinsel vorbei, auf der einst eine slawische Burg gestanden haben soll. Am Parkplatz des Strandbades Kyritz biegen wir links ein.


Nach ca. 3 Kilometer erreichen wir das Stadtzentrum von Kyritz. Kyritz erhielt 1237 durch die Herren von Plotho das Stadtrecht und entwickelte sich bald zur Hansestadt, nachdem ihr 1259 die Mühlengerechtigkeit und die freie Schifffahrt auf der Jäglitz und Dosse bis zur Elbe gewährt wurde. Die dreischiffige Hallenkirche St. Marien wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ursprünglich dem heiligen Nikolaus - dem Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute - geweiht. Die zum Teil im romanischen und frühgotischen Stil errichtete Marienkirche wurde mehrfach umgebaut und überformt. Sie wurde mehrfach zerstört, so 1567 durch Brand, 1598 durch Blitzschlag und 1622 wieder durch Brand.


Fotos: Steven Blum und Roger Blum

Quellen:
Rainer und Cornela Oefelein: OutdoorHandbuch Band 189 - Brandenburg: Mittelalterlicher Jakobsweg. Conrad Stein Verlag GmbH. 3.Auflage 2011





Etappe 1: Quer durch Berlin Auch in Berlin gibt es zahlreiche Pilgerwege. Am Alexanderplatz startet der 130 km lange Pilgerweg von Berlin nach Bad Wilsnack, der ein Verbindungsweg zum berühmten Jakobsweg ist. Er führt in Richtung Nordosten entlang weiter Felder und endloser Alleen zu einem der wichtigsten Pilgerziele des Mittelalter. [mehr]


Etappe 2: Tegeler Forst - Bötzow Durch den Tegeler Forst nach Heiligensee und dann nach Norden über Henningsdorf bis nach Bötzow führt diese Etappe des "Wunderblutwegs". Man lässt Berlin hinter sich und wandert auf meist einsamen Wegen durch die flache Brandenburger Landschaft. [mehr]


Etappe 3: Bötzow - Flatow Die Strecke von Bötzow nach Flatow durch den Krämerforst ist völlig unerschlossen. Stundenlang begegnet man keinen Menschen während man die Alte Poststraße Berlin-Hamburg entlangwandert. Der Weg führt auch an der legendären Reckins Eiche vorbei, an der vor 180 Jahren der alte Reckin aufgeknüpft wurde, der lange unentdeckt aus einer hohlen Eiche auf französische Soldaten schoß. [mehr]


Etappe 4: Flatow - Fehrbellin Die Strecke von Flatow nach Fehrbellin führt durch durch die feuchten Wiesen und Weiden des Rhinlurch, das aufgrund der hohen Zahl rastender Zugvögel internationale Bedeutung erlangt hat. An manchen Tagen im Herbst wurden hier schon mehr als 80.000 Kraniche und 60.000 Bless- und Saatgänse gezählt. Auch tobte in dieser Gegend 1675 die Schlacht von Fehrbellin. [mehr]


Etappe 5: Fehrbellin - Protzen In der Kirche Fehrbellin gibt es den ersten Pilgerstempel in den Pilgerpass. [mehr]


Etappe 6: Protzen - Barsikow Der Weg von Protzen nach Barsikow führt auch durch Läsikow, einem Ort mit düsterer Geschichte. Hier zwischen Nackel und Rohrlack befindet sich das Grab der Kindsmörderin Dorthe Lisbeth Büsig, die ihr uneheliches Neugeborenes 1740 tötete und daraufhin vom Neuruppiner Scharfrichter enthauptet wurde. [mehr]


Etappe 7: Barsikow - Kyritz Startpunkt der siebten Etappe ist die gotische Kirche in Barsikow, in deren Kirchturm seit 2012 eine Übernachtungsmöglichkeit für Pilger geboten wird. Die Feldsteinkirche stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Zweihundert Meter entfernt an der Rohrlacker Straße zweigt an einem kleinen Rastplatz an einem Storchenmast ein Plattenweg nach Norden in Richtung Metzelthin ab. [mehr]


Etappe 8: Kyritz - Barenthin Das größte Städtchen auf dem Weg nach Wilsnack ist Kyritz. Die im Mittelalter entstandene Stadt lädt den Pilger zum Besuch des Franziskanerklosters und der Marienkirche ein, letztere mit schöner Statue der Anna Selbdritt, einem seltenen, zweiflügeligen Achatius-Altar und einem imponierend-gewaltigen, achteckigen Taufbecken. Weiter geht es über Feldwege bis Barenthin. [mehr]



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