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Auf Safari im Tsavo East Nationalpark


Rote Sandwege führen durch die ebene Gras- und Buschsavanne des Tsavo Nationalparks. Der Park wird durch die Verbindungsstraße Mombasa – Nairobi und die parallel verlaufende Eisenbahnstrecke in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Der Tsavo East Nationalpark ist der größte Nationalpark Kenias. Die ersten Tiere die ich sah, waren Zebras, Strauße, Dik-Diks, aber auch vereinzelte Gazellen und Impala-Antilopen. Hier kann man auch auf die legendären „Big Five“ – Büffel, Leopard, Nashorn, Löwe und Elefant – treffen.

Bekannt ist der Tsavo insbesondere für seien Löwen. Die männlichen Löwen im Tsavo tragen meist keine oder nur eine kurze Mähne, wahrscheinlich eine Anpassung an das heiße Klima. Im Jahre 1898 brachten zwei menschenfressende Löwen den Bau der Ostafrikanischen Eisenbahn von Mombasa nach Uganda für neun Monate zum Erliegen. Die Löwen sollen über 100 Bahnarbeiter getötet haben bis sie schließlich von Oberst John Henry Patterson erschossen wurden, der sie dann in seinem berühmten Buch „Die Menschenfresser von Tsavo“ verewigte. Sie gilt als die berühmteste Abenteuergeschichte in ganz Afrika und wurde unter dem Titel „Der Geist und die Dunkelheit“ mit Michael Douglas und Val Kilmer verfilmt. Die Angst vor den Löwen von Tsavo war so tief verwurzelt, dass die Wildwarte hier noch in den 1950er Jahren das Zelten verboten.


Löwe Panthera leo
Löwin im Tsavo Nationalpark


Während der sengenden Mittagshitze erreichten wir das Tarhi Camp. Dieses kleine Zeltcamp ist wunderschön am Voi-Fluß gelegen umgeben von schattenspendenden Bäumen. Das Camp umfasst 12 liebevoll eingerichtete Zelte mit integrierter Dusche, Toilette und Waschbecken mit fließendem Wasser, einem Restaurant und romantischen Sitzgelegenheiten am Lagerfeuer und auf der Sandbank am Fluss. Wir wurden im Camp herzlichst begrüßt und mit einem leckeren Essen empfangen. Weder Zäune noch Hecken trennten uns von der Wildnis; lediglich ein paar mit Stöckern bewaffnete Einheimische liefen Patrouille und blieben immer in unserer Nähe. Warm und staubig war die Savanne und so spülte ich im Schatten einer Baumgruppe den Staub mit einem kühlen „Tusker“ (engl. für Stoßzähne) herunter. Ein Elefant ziert das Logo dieser Biermarke.

Der Tsavo East Nationalpark besitzt eine der größten Elefantenpopulationen Kenias. Nach dem Mittagessen in einer gemütlichen, schattigen Sitzecke begaben wir uns voller Neugier erneut auf die Pirsch. Diesmal konnten wir neben Büffeln, Warzenschweinen, Waranen, Perlhühnern sehr viele „rote“ Elefanten beobachten. Die „roten Elefanten von Tsavo“ verdanken ihren Namen der roten Laterit-Erde, mit der sie sich bei Staubbädern oder Schlammbädern zum Schutz vor Sonne und Ungeziefer bewerfen. Da Elefanten keine Schweißdrüsen besitzen, übernimmt die Schlamm- und Staubpackung die Funktion der fehlenden Talgdrüsen. Aus der Entfernung waren sie nicht ohne weiteres von den allgegenwärtigen, meterhohen Termitenhügel zu unterscheiden. An Großkatzen sah ich weder Löwe noch Leopard, dafür aber drei Geparden.


Gepard Acinonyx jubatus
Gepard im Tsavo Nationalpark


Am Nachmittag unternahmen wir die nächste Pirschfahrt. Ich sah wieder mehrere Herden Elefanten, Zebras, Büffel und Impalas, jedoch immer noch keine Löwen. Pünktlich zum Sonnenuntergang (knallroter Himmel!) waren wir zurück im Zeltcamp. Mit der Dunkelheit erwachten auch die Stimmen der afrikanischen Nacht. Überall quakte und zirpste es und rund ums Licht tanzten Insekten. Sofort rieb ich mich mit Autan ein und schluckte brav meine Medikamente zur Malariaprophylaxe. Im Camp gab es ein kleines Lagerfeuer unter sternklarem Himmel. Bis spät in die Nacht saßen wir zusammen am Lagerfeuer und bewunderten den funkelnden Sternenhimmel Ostafrikas, plauderten über die Erlebnisse des Tages und erzählten uns natürlich die Geschichte vom „Geist und der Dunkelheit“. Als wir zu „Bett“ gingen blieben die Einheimischen immer in der Nähe der Zelte und bewachten unseren Schlaf.




Nach einer nicht ganz durchschlafenen Nacht stand ich um 5.45 Uhr auf. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und so war es recht kühl. Wir brachen vor dem Frühstück zu einer Frühpirsch auf, denn es war die beste Zeit um Wildtiere zu beobachten. Auf roter (recht holpriger) Sandpiste fuhren wir den Taita Hills entgegen. Ich sah eine Gruppe Giraffen, Antilopenherden, Zebras und immer wieder Elefanten, doch immer noch keine Löwen.

Auf der Rückfahrt nach Mombasa hielt unser Guide plötzlich an und deutete auf einen Busch. Simba – Löwe. Angestrengt suchte ich die Büsche ab; und dann, ja, tatsächlich das Ohr eines Löwen! Mit bloßem Auge war es nur ein kleiner Punkt. Dann plötzlich schaute der ganze Kopf aus dem Gras und wenig später noch einer. Durch das Fernglas waren zwei Löwen deutlich zu erkennen. Hatte ich die berühmten Tsavo-Löwen doch noch gesehen! Ein schöner Abschluss der Safari.


Panthera leo Panthera leo Panthera leo


Ein paar Tage später unternahm ich noch einen 2-Tages-Safari im Mwalunganje Elephant Sanctuary, einem kleinen privaten Schutzgebiet in der Nähe der Stadt Kwale, etwa 30 km südwestlich von Mombasa. Aufgrund der Nähe zu den Touristenzentren Diani Beach und Tiwi Beach ist das Schutzgebiet für Tagesausflüge oder Kurzausflüge interessant. Im Süden grenzt das Mwalunganje Elephant Sanctuary an das Shimba Hills National Reserve, wodurch das Wildschutzgebiet vergrößert wird. Diese Landschaft diente als Vorbild für Hemingways Roman „Die Grünen Hügel Afrikas“.

Die hügelige Landschaft ist aufgrund des regenreichen Klimas durch Bergwälder und saftig grüne Wiesen geprägt. Das Schutzgebiet ist insbesondere für seine großen Elefantenpopulationen bekannt. Während Elefanten in Trockengebieten auf ihrer Futtersuche oft weite Strecken zurücklegen, sind die Herden in bewaldeten Zonen mit üppigem Pflanzenbewuchs verhältnismäßig ortsbeständig. Teilweise kamen uns die Dickhäuter beängstigend nahe. Es war interessant, die ausgeprägten sozialen Beziehungen innerhalb der Elefantengruppen zu beobachten. Der Kontakt zwischen den Tieren wird durch Laute, Gesten und Berührungen hergestellt. Selbst nach kurzer Trennung bekunden Elefanten ihren Gefühlen durch Trompeten, Ohrenwedeln und das Umschlingen des Rüssels ihrer Wiedersehensfreude Ausdruck.

Die Nacht verbrachten wir im Travellers Mwalunganje Elephant Camp. Es ist an einer Wasserstelle gelegen. Hier kann man gewöhnlich Elefanten beim Baden beobachten. Da die Dickhäuter über keine Schweißdrüsen verfügen, dient das Bad der Abkühlung und ist unerlässlich für die Hautpflege. Doch aufgrund anhaltenden Regens war die Wasserstelle nicht zentraler Treffpunkt der lokalen Tierwelt. Wir hörten jedoch das brüllen von Stummelaffen und Anubispaviane, die hier häufig anzutreffen sind. Als am nächsten Morgen der Regen aufhörte suchte eine kleine Elefantenherde die Wasserstelle auf und diverse Vögel nahmen ein Frühbad. Das Mwalunganje Elephant Sanctuary ist auch ein beliebtes Ziel für Birder.

Ich habe mich selten glücklicher gefühlt als hier in Afrika.

Text: Roger Blum
Fotos: RP Blum





Haller Park (Kenia) Anfang der 1970er Jahre wurde der Schweizer Dr. Rene Haller damit beauftragt, die abgebauten Kalksteinbrüche einer Zementfabrik in Bamburi wieder aufzuforsten und zu begrünen. Eine fast unlösbare Aufgabe. Die durch Erosion hervorgerufene Verkarstung der Oberfläche verhinderte jeglichen natürlichen Pflanzenbewuchs. Haller hatte die Vision, dass auf den Abbauflächen eine harmonische Wald-, Seen- und Sumpflandschaft entstehen sollte, die eine ökologisch tragbar von der ansässigen Bevölkerung genutzt werden konnte. [mehr]

Mamba Village Center Mombasa (Kenia) Die Krokodilfarm Mamba Village (Links Rd, Nyali hinter Nyali Beach und den Hotels) ist eine der bekanntesten Ausflugsmöglichkeiten in Mombasa. Mit über 10.000 Krokodilen ist sie eine der größten Krokodilfarmen Afrikas. Neben der Aufzucht werden hier auch kranke und alte Tiere gepflegt. Das Gelände der Krokodilfarm ist mit Wasserfällen und Bächen liebevoll gestaltet. Von Holzbrücken aus kann man die Panzerechsen beobachten, wie sie gemütlich durch das Wasser schwimmen und an verschiedenen Strandabschnitten ruhig in der Sonne liegen und dösen. [mehr]

Walhaie vor Kenias Küste (Kenia) In Kenia kann man nicht nur die größten Landtiere sehen, sondern auch die größten Fische: Walhaie (Rhincodon typus). Desöfteren werden die friedlichen Meeresriesen vor der Küste Mombasas gesichtet und so ist es nicht verwunderlich, dass am Strand organisierte Bootstouren angeboten werden. Schnorcheln mit Walhaien - was für ein Abenteuer! [mehr bei easydive24.de]





Jenseits von Afrika (Kenia) Unzählige Male hatte ich die Filme "Jenseits von Afrika" und "Der Geist und die Dunkelheit" gesehen. Dann endlich ist ein Traum wahrgeworden - Ende November schaute ich aus dem Flugzeug auf den schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo. Für ein paar Minuten war die Wolkendecke aufgerissen und gab einen Blick frei auf den höchsten Berg Afrikas. Irgendwo unter mir zogen riesige Büffel- und Elefantenherden über die endlose Savanne, jagten Löwenrudel und kauten Giraffen an den Blättern der Schirmakazien. Eine halbe Stunde später landete ich in Mombasa. Die wilde Schönheit Afrikas erlebte ich dann auf zwei abenteuerlichen Safaris in die immergrüne Bergregion des Mwalunganje Elephant Sanctuary und durch den Tsavo East National Park. Der Tsavo ist eines der größten Tierschutzgebiete der Welt. Der größte Teil ist offene Savanne und Buschland. Berühmt ist der Tsavo für seine roten Elefanten, die sich mit dem roten Lateritboden zum Schutz gegen Sonne und Ungeziefer bewerfen. [mehr]




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