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Die Maya-Pyramiden von Chichén Itzá


Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan gründeten die Maya vermutlich um 440 n. Chr. die Stadt Chichen Itza. Sie bestand aus mehreren Tempeln und wurde von Priestern und den Herrschern bewohnt. Umgeben von Dschungel erhebt sich im Zentrum der Stadt die Pyramide Kukulcan mit 365 Stufen, auf deren Spitze ein heiliger Tempel errichtet wurde.

Chichen Itza dürfte eine der größten und am besten erhaltenen Ruinenstätte der Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan sein, die meistbesuchte ist es mit Sicherheit. Die archäologische Stätte wurde im Jahr 1988 zum Weltkulturerbe erklärt, im Jahre 2007 weiterhin zu einem der sieben neuen Weltwunder gewählt. Zu den großen Sehenswürdigkeiten zählen vor allem die beeindruckende Kukulkan-Pyramide, das Observatorium, der Ballspielplatz Juego de Pelota, der Kriegertempel, das Convento de las Monjas und El Grupo de las Mil Columnbas.

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Der Namen Chichen Itza bedeutet "Mund des Brunnen des Volkes", der auf die große Cenote in der Stadt zurück geht. Da Yucatan keine Flüsse hat sind die Cenoten, natürliche Brunnen, ein wichtiges Versorgungsglied. Die große Cenote von Chichen Itza diente nicht nur der Versorgung mit Trinkwasser, sondern auch als Opferstelle, in der sehr viel Gold und Jadeschmuck gefunden wurde.

In Laufe der Geschichte wurde Chichen Itza noch zweimal besiedelt und wieder verlassen. Es wurde vorübergehend von den Tolteken um 1000 und im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern bewohnt. Trotzdem ist das mehrere qkm große Areal heute noch in großen Teilen vom Urwald überwuchert.

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Herzstück und Wahrzeichen von Chichen Itza ist die 24 Meter hohe Pyramide von Kukulkan. Sie ist eine Mischung aus Maya- und Toltekenkultur und stellt einen Jahreskalender aus vier Treppen dar. Aus jeder Himmelsrichtung führt je eine Treppe mit jeweils 91 Stufen zur obersten Plattform empor. Zählt man die Plattform der Pyramide dazu, ergibt die Anzahl der Stufen mit 365 genau die Anzahl Tage des Jahres. Dies ist aber nicht der einzige Anhaltspunkt, dass dieses Gebäude astronomischen Zwecken gewidmet wurde. So erscheint zweimal im Jahr, wenn am 21. März und am 21. September Tag und Nacht gleich lang, durch die Sonneneinstrahlung eine spektakuläre Schattenbildung auf den Treppenstufen der Kukulkan-Pyramide: Gegen späten Nachmittag kriecht der Schatten gleich einer großen Schlangen den Treppenaufgang herunter und legt den steinernen Schlangenkopf mit offenen Rachen auf die unterste Stufe der Pyramide. Dieser Effekt ist von den einstigen Baumeistern genau errechnet worden.

Pyramide von Kukulkan

Nordöstlich der Pyramide Kukulkan, am nördlichen Ende der Gruppe der 1.000 Säulen, steht der Kriegertempel Templo de los Guerros. Er wurde dem Morgensterntempel von Tula nachempfunden, wobei er weitaus imposanter und stilvoller gestaltet wurde. Die unteren Wände der Pyramide sowie einige Säulen werden von Maskenreliefs geschmückt, die Krieger und Adler darstellen, wie sie Menschenherzen fressen.

Chichen Itza Chichen Itza

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Bei den Ausgrabungen in Chichen Itza wurden insgesamt zwölf Ballspielplätze gefunden, der größte mit einem Spielfeld von 146m x 27m. Hier wurde das Ballspiel Pelota gespielt, eine Vorform des heutigen Volley- und Basketballs ohne Netz. Das tödliche Spiel, das wegen des Ballgeräusches auch Pok ta pok genannt wird, war sowohl Spiel als auch Ritual. Es symbolisiert den Kampf der Sonne gegen den Mond, des Tages gegen die Nacht, der Götter der Unterwelt (Dunkelheit und Tod) gegen die Götter des Himmels (Sonne und Mond). Solange die Gestirne sich bewegen, also der Ball im Spiel bleibt, ist die Existenz des Universums gesichert. In einer weit verbreiteten Variante des Spiels waren zwei Teams mit je drei bis fünf Spieler beteiligt. Jede Mannschaft spielte auf einer Hälfte des Platzes. Von einem Ende des Spielfeldes wurde der bis zu drei Kilogramm schwere Ball aus Kautschuk oder aus einem mit Leder bezogenen Totenschädel aus der Hand gespielt, anschließend durfte er nur mit Knie, Ellenbogen, Gesäß und Hüfte und ggf. auch mit dem Knie (hier sind sich die Archäologen nicht so ganz sicher) berührt werden. Der Ball sollte den Boden möglichst nicht berühren, sonst wäre der symbolische Lauf der Sonne am Firmament unterbrochen. Punkte für den jeweiligen Gegner gab es, falls der Ball nicht aufgefangen werden konnte oder gegen die Mauer geschlagen wurde. In über 7 Meter Höhe befanden sich Steinringe. Ging der Ball durch diesen Ring, gab das besonders viele Punkte. Bis heute ist nicht sicher, ob die Sieger des Spiels als besondere Ehre den Göttern geopfert wurden oder die Verlierermannschaft, um ihre Tat zu büßen.

Chichen Itza Chichen Itza
Von zwei umeinander gewundenen Schlangenkörpern und kleinen Bällen gebildeter Ziel-Ring auf dem Ballspielplatz in Chichen Itza

Auf der rechten Seite vor dem Einlass zum Ballspielplatz steht der Jaguartempel. Er zeigt besonders schöne und gut erhaltene Wandreliefs.

Chichen Itza Chichen Itza

Ein weiteres außergewöhnliches Bauwerk in Chichen Itza ist das Observatorium, die Sternwarte der Maya. Auf der runden Kuppel sind überall kleine Fenster zu sehen, die auf bestimmte Sternbilder ausgerichtet sind. So konnten die Priester den Mayas Feste und Ernten voraussagen.Wegen der spiralförmigen Treppe, die zum oberen Bereich des Gebäudes führt, wird das Observatorium auch El Caracol (die Schnecke) genannt.

Chichen Itza Observatorium Chichen Itza Observatorium
Das Observatorium


Fotos: Steven Blum

Weitere Informationen: Mexiko






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