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Die versunkene Pyramidenstadt Coba in Mexiko


Maya-Ruinen gibt’s auf der Yucatán ja so einige – aber Cobá auf der Ostseite der Halbinsel ist doch etwas ganz besonderes. Woran das liegt? Die Ruinenstadt liegt mitten im Dschungel und die einzelnen Stätten und Gebäude sind noch kaum freigelegt. Große Bäume verflechten sich mit dem alten Mauerwerk und man ist regelrecht gefangen in dem Gefühl, wie Indiana Jones eine alte vergangene Welt entdecken zu können.

Eingebettet in immergrünen Regenwald liegt die Ruinenstadt Cobá im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo auf Yucatan. Die mehr als 1.400 Jahre alte Maya-Stadt besteht aus einer Ansammlung von Tempeln, Pyramiden und Wohngebäuden, die teilweise noch oder schon wieder vom Dschungel überwuchert sind und dadurch sehr geheimnisvoll wirken. Überall an den Seiten der Ruinen wachsen Bäume, Gesträuch und was sonst noch möglich ist.

Coba Coba

Coba Coba Coba

Die Anlage ist sehr weitläufig und während des Spaziergangs zu den Ruinen im Dschungel kann man zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge und Tiere entdecken. Dabei schaffen die Geräusche des Dschungels einen atemberaubenden Soundtrack zum Spaziergang durch die Vergangenheit.

Coba Coba Coba Coba

In der Blütezeit der Maya war Cobá mit einer geschätzten Fläche von 70 Quadratkilometern und schätzungsweise 50.000 Einwohnern eine der größten Mayastädte der Region. Kaum zu glauben, wenn man heute die ausgetretenen Stufen der Pyramide Nohochmul erklimmt. Mit dieser 42 m hohen Pyramide besitzt Cobá nicht nur die höchste Pyramide auf Yucatan, sondern auch eine der wenigen Pyramiden, die man noch besteigen darf. Die 120 Treppenstufen bei der hohen Luftfeuchtigkeit in der Hitze Mexikos zu erklimmen ist zugegebenermaßen etwas anstrengend, aber oben erstmal angekommen, entschädigt der Ausblick über das tiefgrüne Blätterdach des Dschungels für jeden einzeln vergossenen Schweißtropfen.

Pyramide Nohochmul in Coba

Auf der Spitze der Pyramide befindet sich ein kleiner Raum mit einem steinernen Altar, von dem vermutlich die Mayapriestern Blutopfer an die Götter gesendet haben. Es wird angenommen, dass hier Enthauptungen vorgenommen wurden, um den Regengott milde zu stimmen und ihn um Regen und somit um Fruchtbarkeit zu bitten. Dabei war die Enthauptung damals noch die angenehmste von drei Möglichkeiten, auf rituelle Art und Weise umzukommen. Denn zur Auswahl standen weiterhin noch bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust gerissen zu bekommen oder an einen Pfahl gebunden und mit Pfeilen beschossen zu werden. Sobald das Opfer enthauptet war, wurde der kopflose Körper die Stufen der Pyramide hinuntergeworfen und, wie es heißt, anschließend gebraten und verzehrt. Na toll. Heute geht es weit friedlicher zu. Man kann sich vor den Stufen super von dem anstrengenden Aufstieg erholen. Und während man langsam bei der Verschnaufpause wieder zu Atem kommt, genießt man einfach den Ausblick und versucht die Spitzen einiger weiterer Maya-Gebäude mitten im Dschungel zu entdecken.

Coba

Übrigens ist der anschließende Abstieg weit schwieriger als der Aufstieg. Als Hilfe dient ein Seil, welches an den Treppen angebracht ist.

Coba Coba Coba

Wie in allen Maya-Stätten gibt es auch hier ein Ballspielplatz, auf dem das rituelle Ballspiel Pelota gespielt wurde. In einer weit verbreiteten Variante des Spiels waren zwei Teams mit je drei bis fünf Spieler beteiligt. Jede Mannschaft spielte auf einer Hälfte des Platzes. Von einem Ende des Spielfeldes wurde der bis zu drei Kilogramm schwere Ball aus Kautschuk oder aus einem mit Leder bezogenen Totenschädel aus der Hand gespielt, anschließend durfte er nur mit Knie, Ellenbogen, Gesäß und Hüfte und ggf. auch mit dem Knie (hier sind sich die Archäologen nicht so ganz sicher) berührt werden. Bis heute ist nicht sicher, ob die Sieger des Spiels als besondere Ehre den Göttern geopfert wurden oder die Verlierermannschaft, um ihre Tat zu büßen.

Coba Coba

Wann und warum die Stadt Coba ihr Ende fand, ist nicht eindeutig geklärt. Man vermutet, dass die Einwohner nach und nach verstarben oder in andere, wichtigere Städte wie Chichén Itzá übersiedelten; genau sagen kann man allerdings. Als die Spanier im 16. Jahrhundert in Cobá ankamen, war die Stadt bereits verlassen und sie fanden nur noch die alten Ruinen vor.


Fotos: Steven Blum

Weitere Informationen: Mexiko






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DIE VERSUNKENE PYRAMIDENSTADT COBA

TULUM - TEMPEL DES WINDGOTTES

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SCHNORCHELN IN DEN GEHEIMEN WASSERQUELLEN DER MAYAS





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