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Reisebericht Namibia

Namibia

Windhoeck - Namib-Naukluft-Park - Swakopmund

Von Windhoeck fuhren wir Richtung Swakopmund. Während anfangs noch Akazienbäume die asphaltierte Straße säumten, wurde die Landschaft immer karger. Wir erreichten den Namib-Naukluft-Park. Dieser mit knapp fünf Millionen Hektar größte Nationalpark auf afrikanischem Boden schützt die vielfältigsten Landschaften: rotgoldenes Dünenmeer kontrastiert mit grauschwarzen Kiesebenen. Endlos anmutende Ebenen aber auch tiefe Schluchten und schroffe Gebirgsgipfel sind hier anzutreffen.




Mitten in der Wüste sahen wir eine der bezaubernsten Pflanzen Namibias - die erst 1860 entdeckte Welwitschia mirablis. Schön ist sie nicht. Sie sieht aus wie ein Haufen abgestorbener und zusammengefegter Blätter. Ihr Wirrwar aus vielen sich verschlungenen Armen besteht aus zwei mehrfach gespaltenen Hauptblättern, die, vom Stamm aus stetig nachwachsend, schließlich ein graugrünes Knäul verschlungener, abgestorbener Triebe bilden. Diese sorgen auch dafür, dass die Wurzeln der Welwitschia ausreichend Wasser abbekommen, denn der morgendliche Küstennebel setzt sich an den Blattranken ab und tropft auf den Sand, wo das weit verzweigte Wurzelwerk dicht unter der Oberfläche das wenige Wasser aufsaugen kann. Feuerwanzen sichern die Bestäubung und somit die Arterhaltung. Sie pendeln von männlicher zu weiblicher Pflanze.



Bevor wir Swakopmund erreichten, konnten wir noch einen wunderbaren Blick auf die Sandwüste Namibias im Abendrot werfen. Den Sonnenuntergang erlebten wir am Strand von Swakopmund.


Zum Abendessen besuchten wir das Brauhaus von Swakopmund. Hier gibt es neben afrikanischen Spezialitäten auch Wiener Schnitzel - in Begleitung von deutscher Schlagermusik. Wenn sich Erinnerungen an die deutsche Kolonialzeit und deutsches Brauchtum irgendwo in Reinkultur erhalten haben, dann hier in Swakopmund. Als Deutsch-Südwestafrika war Namibia ab 1884 deutsche Kolonie.


Swakopmund - Damaraland - Twyfelfontein - Khoixas

Um 8.30 Uhr brachen wir in Swakopmund auf. Über der Stadt hing ein dichter, nassfeuchter Nebel. Vor uns lag eine Strecke von 540 km nach Khorixas. Nach knapp einer Stunde Fahrt ins Landesinnere ließ der Nebel nach und die feuchte Kühle des Morgens wechselte zur Mittagshitze (bis 36 °C). Eine befestigte Straße gab es nicht, nur Schotterpiste. Wir durchfuhren das Damaraland, eine riesige Wüsten- und Steppenregion südöstlich des Etosha-Nationalparks.


Wir begegneten den ersten Elefanten. Sie stellen sogar eine einzigartige Rarität dar: Sie gehören zu den Wüstenelefanten. Trotz des normalerweise immensen Bedarfs an Grünfutter und Wasser haben sich die Wüstenelefanten im Damaraland an die harten Bedingungen des namibischen Nordwestens angepasst. Sie können lange Zeit ohne Wasser auskommen, richten aber ihre Wanderwege meist nach dem Verlauf der ausgetrockneten Flussbetten aus.

Neben der Herde Wüstenelefanten sahen wir während der Fahrt auch Impala-Antilopen, Paviane und Strauße. Wir hielten kurz in der Stadt Uis. Viel zu sehen gab es nicht und so fuhren wir weiter zu den berühmten Felszeichnungen von Twyfelfontain. Hier finden sich vielfältige Tierdarstellungen, die von Buschmännern vor längst vergangenen Zeiten in den Sandstein eingeritzt wurden. Die Bedeutung der dargestellten Jagdszenen (man sieht Elefanten, Giraffen, Gnus etc.) ist noch nicht abschließend erforscht. Das Spektrum der Deutungsmöglichkeiten reicht von der Wiedergabe besonderer Ereignisse durch zeichnende Chronisten bis zum Ausdruck mythologischer Beschwörungsformeln. Auch in landschaftlicher Hinsicht war Twyfelfontain mit seiner roten Sandsteinkulisse vor blauen Himmel unbedingt sehenswert.



Im Camp in Khorixas angekommen, gönnte ich mir ersteinmal ein kühles Bier. In der Dusche überraschte uns ein Wendehalsfrosch, den ich dann vorsichtig vor die Tür setzte.

Etosha-Nationalpark - "Ort des trockenen Wassers"

Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf Richtung Ethosha-Nationalpark. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kurzen Stopp am Vingerklip. Die einzigartige Felsformation im "Arizona von Namibia" ist der Felsabbruch eines Tafelberges und ragt wie ein erhobener Finger 35 Meter in den Himmel. Das Alter dieses Sandsteins wird auf 15 Millionen Jahre geschätzt. Die Erstbesteigung erfolgte erst 1970. Von hier hat man eine einmalige Aussicht über die Tafelberge im Ugab-Tal.



Nach der Ankunft im Etosha-Nationalpark wurden wir von Straussen, Zebras, Antilopen und einer Giraffenfamilie begrüßt. Auffällig sind die vielen Termintenhügel, die hier rotbraun in die Höhe ragen.


Unser Camp befand sich direkt an einem Wasserloch. Die Nachmittagpirschfahrt führte uns in die unendlich anmutende Etosha-Pfanne. Das ist ein ausgetrockneter See, welcher mit Salzkristallen bedeckt ist. Zum Sonnenuntergang waren wir zurück im Camp. An der Wasserstelle tranken Giraffen und zierliche Impala-Antilopen...


... als plötzlich eine Horde von ca. 30 Elefanten das Wasserloch aufsuchte. Im Laufe der Nacht gesellten sich auch zwei Nashörner, Hyänen und Schakale hinzu.





Gleich nach dem Aufstehen eilten wir zum Wasserloch. Hier tranken bereits Zebras, Impalas, Gnus und Oryx-Antilopen.


Auf der Rückfahrt von Ethosha nach Windhoek trafen wir auf Warzenschweine und Paviane.

In einem kleinen Ort sah ich neben Herero-Frauen in ihrer landestypischen Tracht auch eine Himba-Frau. Diese Normaden leben noch wie vor Hunderten von Jahren.

Insgesamt sind wir 1.823 km durch die Wüste, Savanne mit Dornakazien und Gebirge gefahren. Namibia ist unbedingt eine Reise wert!

Fotos und Text: Roger Blum





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